Kreis Wesel, ab 20.04.2024, 30 Tage

LVR-Niederrheinmuseum Wesel

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Wesel und die Niederrheinlande. Schätze die Geschichte(n) erzählen.
18.03.2018 - 14.10.2018

Ausstellung

Beschreibung

Die Niederrheinlande: Raum, Herrschaft, Kultur
Die Ausstellung verknüpft die Geschichte der Stadt Wesel in Mittelalter und Früher Neuzeit bis in das 19. Jahrhundert mit den übergreifenden Entwicklungen des Niederrheins und der alten Niederlande, zu denen auch Flandern und Brabant zählten. Entlang bedeutender Objekte wird von Biografien und Ereignissen erzählt, die die Konturen eines großen grenzüberschreitenden Kultur- und Wirtschaftsraums aufscheinen lassen. Spätgotische Kunstzentren, vor allem in der reichen Hansestadt Wesel, aber auch in Kalkar und Kleve, führen zu einer beeindruckenden kulturellen Dichte.Wie in einem Brennglas sind viele diese Verbindungen bereits in dem Eingangsbild: dem Panorama des Weseler Großen Marktes im 16. Jahrhundert verdichtet. Für die konkurrierenden, aber auch verflochtenen Dynastien der Herzogtümer Kleve und Geldern, ist Burgund Gegenspieler und Allianzpartner, aber in jedem Fall das große Vorbild.

Frömmigkeit und Humanismus
Der Untere Niederrhein ist im 15. Jh. ein Kerngebiet der katholischen Reformbewegung der „Neuen Frömmigkeit“, die ihre Ursprünge in den Niederlanden besitzt. Unter dem Einfluss des Gelehrten Erasmus von Rotterdam und seiner Schüler am Niederrhein versuchen Johann III. und Wilhelm V. im 16. Jh. in den Vereinigten Herzogtümern durch kirchliche Reformen und eine begrenzte religiöse Duldung die Kirchenspaltung zu verhindern und den Frieden zu bewahren. Humanisten aus den Niederlanden, wie Gerhard Mercator und Johann Weyer, ziehen hinzu. Lange Zeit bleibt dem Land der „Glaubens“-Krieg erspart, wie auch der anderswo grassierende Hexenwahn. Im 12. Jahrhundert entstandene Reformorden, wie die auf Norbert von Xanten zurückgehenden Prämonstratenser und die Zisterzienser mit Kloster Kamp als europäisches Zentrum wirken stark auf den Niederrhein ein.

Glaubensmigration
In der 2. Hälfte des 16. Jh. ist der Niederrhein ein Fluchtraum für protestantische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden. Dies gilt besonders für das ab 1540 weitgehend protestantische Wesel, das zum Versorgungszentrum des niederländischen Aufstandes gegen die Spanier am Niederrhein wird. Umgekehrt nimmt der katholische Niederrhein katholische Flüchtlinge aus den reformierten Niederlanden auf. Während Wesel zum protestantischen Vorort am Niederrhein wird, sorgen Jesuiten in Emmerich und Xanten für die Stabilisierung katholischer Strukturen am Niederrhein und in den Niederlanden.

Wirtschaft und Migration
Zuwanderer aus den Niederlanden, die innovative Techniken im Tuchgewerbe einführen oder wie die van der Wall in Wesel, den Holländerholzhandel im großen Stil betrieben, stärken die städtische Wirtschaft erheblich. Auch Emmerich profitiert so stark von den Niederlandfahrten. Das reiche Wesel mit seiner bedeutenden Hansevergangenheit wird nach der spanischen Besetzung von 1614- 1629 jedoch nie mehr die alte Größe erlangen. Bis weit in die Neuzeit hinein, bleiben die niederländischen Verbindungen auch am brandenburgisch-preußischen Niederrhein erhalten. Hinzu kommt der Einfluss einer neuen Flüchtlingsgruppe: der Hugenotten. Adel und die Bevölkerung in Stadt und Land am Niederrhein werden sich auch unter preußischer Herrschaft ein besonderes Profil bewahren.

Link zur Ausstellung:

www.niederrheinmuseum-wesel.lvr.de

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