Frauenmuseum
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Katharina von Bora - von der Pfarrfrau zur Bischöfin, die Geschichte der weiblichen Reformation - Künstlerpaare
15.01.2017 - 01.11.2017
Ausstellung
Beschreibung
Wie kam es, dass sich Frauen dazu berufen fühlten, ihre Stimme zu erheben? Der religiöse Aufbruch im 16. Jahrhundert erfasste auch das weibliche Geschlecht. Viele Frauen lasen die Bibel, schrieben Kirchenlieder und theologische Abhandlungen. Zu den aktiven Reformatorinnen zählen u.a. Argula von Grumbach, die Protestbriefe an Universitäten und Fürsten schickte sowie Katharina Zell, die öffentlich predigte oder Marguerite de Navarre und Catherine Parr. Es gab Frauen, die in den blutigen Glaubenskriegen vermittelten, wie Jacqueline de Rohan aus Frankreich, wie auch Frauen, die katholische Kirchen stürmten!Die Ausstellung zeigt, dass Reformatorinnen in mehreren Ländern Europas tätig wurden. Ohne ihre Mitwirkung hätte die Reformation nicht einen solchen Einfluss gehabt.
Doch erst im 20. Jahrhundert öffnet sich die evangelische Kirche für Frauen. Ab 1920 gab es in Deutschland Vikarinnen. Es kostete viel Überzeugungskraft, bis die ersten Pfarrerinnen ordiniert wurden und 1992 Maria Jepsen als erste lutherische Bischöfin weltweit ihr Amt antreten konnte. Der Weg zur Gleichstellung ist mühselig, dies erfuhren auch Ina Gschlößl, Elisabeth Haseloff und Ilona Fritz während ihrem Kampf um Anerkennung.
Die Anglikanische Kirche ordiniert erst seit 1994 Frauen, was zu Rücktritten von Pfarrern führte. Im Sommer 2016 hob die Bischofssynode in Lettland die Ordinierung von Frauen wieder auf!
Katharina von Bora, galt in evangelischen Kreisen bis zur Mitte des 19. Jahrhundert stets als Vorbild für die evangelische Pfarr(frau). Auch die kirchengeschichtliche Forschung sah die weibliche Reformation bis ins 20. Jh. als positiv an.
Künstlerinnen haben sich zahlreich der Ehefrau des Reformators gewidmet, der „Ehewirtin“ oder „Geschäftsführerin“ des großen Hauses. An ihrem Tisch saßen wohl täglich an die 50 Personen: Familie, Freunde, Studenten, Luther-Fans. Sie erwarb Grundstücke und Gärten und erweiterte in jeder Hinsicht die ihrem Geschlecht gesetzten Grenzen. Paare in der Kunst ist eine Parallel-Ausstellung, Anlass hierfür waren die zahlreichen Doppelportraits von Lucas Cranach d.Ä.